Ein kleiner Leitfaden mit einigen Denkanstößen für zukünftige Veranstalter Wir sind ja weder verwöhnt noch keifende Mädchen, und wir bilden uns auch bestimmt nicht ein, das ihr uns alles in den Arsch blasen müsst, aber einige klitzekleine Kleinigkeiten wissen wir (als eure Gäste) doch enorm zu schätzen, als da wären: Im Vorfeld wäre es schon gut zu wissen, wo und bei wem wir pennen, und wie viele Betten, Matratzen oder Pennplätze auf dem Boden es da gibt. Es ist immer angenehm, wenn einem beim pissen gehen keine zähnefletschende Bulldogge den Weg versperrt, und wenn einem zum aufwachen kein Köter im Gesicht rumleckt. Klingt vielleicht witzig, ist aber sauUNgeschmeidig! Nebenbei nach Möglichkeit bitte katzenfreie Zone, wegen scheiß Allergie. Entweder Frühstück JA oder Frühstück NEIN, aber nicht vorher JA sagen, und morgens dürfen wir hungernd nach Hause fahren. Bei zwei Stunden Fahrt kann man ja noch sagen OK, aber bei fünf Stunden Fahrt plus Equipment aus dem Bus laden ohne versprochenes Frühstück ist das verdammt noch mal unglaublich asozial gegenüber seinen Gästen! So nach dem Motto: Ihr habt euren Job erledigt, jetzt verpisst euch. Wir geben uns unglaublich viel Mühe, angenehm geschmeidige und pflegeleichte Gäste zu sein, da ist ein Einhalten der Abmachung mit ein paar Toast und was Wurst echt nicht zu viel verlangt. Nebenbei ist das ja schließlich auch überall Standard, wenn eine Band gebucht wird! Es ist immer gut zu wissen, wer der Ansprechpartner bei irgendwelchen Fragen/Jammereien unsererseits ist. Gut ist auch ein fähiger, wenigstens halbnüchterner Aufpasser und/oder Rausschmeißer, der wenigstens prügelnde Vollidioten von uns und von friedlichen Konzertbesuchern fernhält, und auch bitte von unserem Equipment, das nämlich ein paar Euro fuffzich kostet. Und eben weil die Scheiße so teuer und gleichzeitig so empfindlich ist, macht euch bitte Gedanken, wo der Kram nach dem Konzert SICHER und TROCKEN gelagert werden kann. Ein nüchterner Schlüsselwart ist unabdingbar, der auch unbedingt morgens am Start sein MUSS, damit wir nicht stundenlang auf unsere Heimreise (oder auf die Abreise zum nächsten Konzert, wo wir ja ebenfalls pünktlich erwartet werden!) warten müssen, weil unsere Klamotten eingeschlossen sind, und bei der allgemeinen Party und Sauferei keiner mehr weiß, wer den Schlüssel mitgenommen hat. Und bitte kein "ach das geht schon irgendwie, hier ist noch nie was weggekommen". Keine Chance, weil eben doch immer alles wegkommt oder kaputt geht, und hinterher wollt IHR bestimmt auch nicht den teuren Kram bezahlen! Das war es fast schon. Eine halbwegs vernünftige Anlage und ein fähiger Mischer sollten ja bitte selbstverständlich sein, ebenso freie Getränke für Band und Crew (und nicht drei Bierbons für jeden, aber ein Brötchen kostet zwei Bons). Ausnahme natürlich Benefiz-Sachen! Ob die Gage noch in der Nacht oder Morgens übergeben wird sollte vorher ebenso klar sein wie die Anzahl der Gästelistenplätze und das sich keine fremden Gestalten in der Nähe unserer Privatklamotten aufhalten, alleine schon wegen Geld, Papieren, peinlichen Hämorridensalben und privaten Spielzeugen für spezielle, sexuelle Neigungen. Fast schon Luxus, aber trotzdem: Wenigstens für morgens sollten wir uns irgendwo in der Nähe duschen können, und wenn es in der Dachbodenwohnung von Omma Pachulke und Oppa Jupp ist! Wir sind da, wie gesagt, sehr sehr umgänglich! Aber, na gut, Duschen ist ja bekanntlich eh kein Heavy Metal! Und noch was: Wir sind Fleischfresser! Also wenn es den anderen Bands ebenfalls Recht ist: Fleisch aufn Tisch! Eine feste Running Order der Bands kurz vorher auszuwürfeln ist auch blöd. Besser ist es, wenn alle Bands schon lange vorher wissen, wann sie wo ankommen sollen, wer wann Sound checkt und wer wann spielt. Na gut, wenn euch das alles scheißegal ist (fratz fratz) dann meinetwegen. Das werde ich dreckiges, rumheulendes Mimöschen auch noch überleben, aber erwartet dann auch im Gegenzug bitte nicht, das wir euch auf Knien anbetteln, noch mal wiederkommen zu dürfen, und erwartet auch bitte nicht, das wir andere (zum Teil gut befreundete) Bands anlügen von wegen es wäre soo geil und super organisiert bei euch! Tja, so ist das überall schon immer gewesen, und ich spreche es jetzt offen aus, und ich denke, damit kann jeder gut leben! Das meiste davon ist ja eigentlich selbstverständlich, aber es gibt trotzdem immer irgendwelche Problemchen damit. Vielleicht hilft das hier, die kommenden Konzertabende noch ne Ecke runder und geschmeidiger hinzukriegen!